Politische Schönheit?


Politische Schönheit ist moralische Schönheit (καλὸς καὶ ἀγαθός). Kein Thema macht Erschütterung, politische Integrität und Verletzlichkeit methodisch derart sichtbar wie die Frage, wer gegen genozidale Verbrechen aufbegehrt und Widerstand geleistet hat – notfalls gegen die eigene Karriere, die eigenen Freunde, die eigenen Gefühle.


Das Zentrum formt Handlungen zu strahlender politischer Schönheit. Es geht um moralische Lichtintensität. Gerade in der Finsternis humanitärer Katastrophen und genozidaler Kriegsführung, inmitten schwärzester Anthropologie, wird die Erkenntnis moralischer Schönheit möglich. Moralisches Versagen und moralische Meisterstücke werden im Angesicht von Völkermord am besten erkennbar.


Diese Menschen umreißen Akte von politischer Schönheit: Varian Fry, Peter Bergson, Eduard Schulte, Simon Wiesenthal, Soghomon Tehlirian, Beate Klarsfeld, Raoul Wallenberg, Jean Moulin, George Mantello, Shahan Natalie, Roméo Dallaire, Raphael Lemkin, Georg Elser, Kurt Schrimm, Christian Schwarz-Schilling, Rupert Neudeck, Paul Grüninger, Willem Arondeus oder das World Food Programme.

Um die Havarie der Unmenschlichkeit zu stoppen, soll die Waffenfabrik Heckler & Koch hermetisch abgeriegelt werden. Derselbe Sarkophag, der die Strahlung von Tschernobyl zurückhält, soll die moralische Ruine in Oberndorf abdichten, damit keine tödlichen "Produkte" mehr in die Welt entweichen („G3“ und „G36“; die Massenvernichtungswaffen unserer Zeit).

Zentrum für Politische Schönheit


Das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) ist eine Sturmtruppe zur Errichtung moralischer Schönheit, politischer Poesie und menschlicher Großgesinntheit – zum Schutz der Menschheit. Grundüberzeugung ist, dass die Lehren des Holocaust durch die Wiederholung von politischer Teilnahmslosigkeit, Flüchtlingsabwehr und Feigheit annulliert werden und dass Deutschland aus der Geschichte nicht nur lernen, sondern auch handeln muss. Das Zentrum betreibt eine parallele (schönere) deutsche Außenpolitik, die auf Menschlichkeit als Waffe setzt. Von Bosnien-Herzegowina über Aleppo bis in die Waldberge vor Melilla künden die Aktionen von der Kunst als fünfter Gewalt im Staate.


Das Zentrum gehört zu den innovativsten Inkubatoren politischer Aktionskunst und steht für eine erweiterte Form von Theater: Kunst muss weh tun, reizen, Widerstand leisten. In eine Begriffsallianz gebracht: aggressiver Humanismus. Es geht um Theater als Form gesellschaftlicher Selbstvergewisserung im Geist der Antike. Inszenierungen und Werke am Gorki Theater, 7. Berlin Biennale, Theater Dortmund, Steirischer Herbst, NGBK, ZKM Karlsruhe u.v.a.


2010 präsentierte das Zentrum im Namen von 6.000 Überlebenden des Srebrenica-Genozids ein Mahnmal gegen die Vereinten Nationen: die Säulen der Schande. 2011 wurden die nihilistischen Überzeugungen der Deutsche Bank offenbart. 2012 erlangten die verschwiegenen Waffenhändler des Leopard-II-Panzers über Nacht durch 25.000 Euro Belohnung unfreiwillig bundesweite Bekanntheit. Oft geht es um Geschichte, die nicht schweigen will: 2014 stellte die „Kindertransporthilfe des Bundes“ als schlüsselfertiges Rettungsprogramm für syrische Kinder die Flüchtlingsabwehrpolitik der Bundesregierung bloß – und gelangte als erste Aktion überhaupt in 48 Stunden ins Kanzleramt. Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls flüchtete ein Denkmal aus dem Regierungsviertel an die EU-Außengrenzen. 2015 wurden Opfer der militärischen Abriegelung Europas im Herzen des Kontinents geehrt und beerdigt.

„Das Zentrum für Politische Schönheit ist ein Medium der neuen Art:

Sie schaffen sich die Nachrichten, die sie gern hätten, gleich selbst!“

Spiegel Online

Holocaust-Überlebende, die ihr Leben den Kindertransporten des Jahres 1939 verdanken, ermahnen die Bundesregierung an die moralische Pflicht, der syrischen Apokalypse etwas entgegenzusetzen: die „Kindertransporthilfe des Bundes“.

„Die Aktionen des Zentrums für Politische Schönheit sind drastisch, sie provozieren. Es sind Großproduktionen, die Gesellschaft, Politik und Medien gegeneinander in Stellung bringen. Ohne feste Bühne und ohne festes Ensemble.“

Der Spiegel


"Das ist keine Kunst! Es hat nicht das Geringste damit zu tun. Es ist völlig unüberlegt.“

Bazon Brock


"Ihre Mittel sind drastisch!"

DIE ZEIT

„Das ZPS ist das Thema der Saison!“

nachtkritik.de


„Wofür werden wir stehen, wenn man am Ende des 21. Jahrhunderts auf unsere Zeit blickt? Womit werden wir in die Geschichtsbücher eingehen? Der Gründer hebt die Augenbrauen. ‚Mit der Abwrackprämie? Mit Mindestlöhnen?’ Wenn es so weiter gehe, wohl am ehesten als die Generation, die nichts mehr wollte.“

Berliner Zeitung

Die aus dem Fluss des Vergessens (Lethe) geborgenen Bomben, die den Völkermord von Srebrenica verhindert hätten: Himmel über Srebrenica.

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„Es gibt schon lange eine ausgeprägte Sehnsucht nach Wirklichkeit auf der Bühne. Hier findet ein künstlerischer Akt eine so resonanzstarke Rückkopplung in die Realität, dass man an Elfriede Jelineks Bonmot über Schlingensief denken muss, der ‚den Herrschenden die Zustände wie eine Torte ins Gesicht’ schleudere.“

Der Tagesspiegel

„Eine wichtige Lehre ist die Freiheit der Kunst, damit Politiker nie wieder in die Versuchung kommen zu bestimmen, was sie für opportun und zustimmungsfähig definieren, um damit ihre Politik zu illustrieren, während andere Kunstformen unterdrückt oder gar vom Staatsschutz verfolgt werden, wie gerade das Zentrum für Politische Schönheit.“

Rat für die Künste

Zwei Verwundete der Menschheit, die sich vor marokkanischem Militär und den Geheimdiensten in den Wäldern vor der EU-Außengrenze verstecken und hungern.

Unser Eskalationsbeauftragter und Chefunterhändler geben auf dem CCC Auskunft über den Zustand der Humanität in Deutschland. Dabei plaudern sie aus dem Nähkästchen: Wie transportiert man eine Gedenkstätte aus dem Hochsicherheitstrakt des Regierungsviertels? Wie setzt man einen Rüstungskonzern unter Hochdruck? Und wie macht man denen, die von Menschheitsverbrechen profitieren, das Leben zur Hölle.

Ein Wunder: Tote Einwanderer Europas werden in zwei Akten politischer Schönheit gegen alle Wahrscheinlichkeit unter den Augen der Weltöffentlichkeit geehrt und bestattet.

„Große Visionen und Lebensziele sind den Mitgliedern des Zentrums für Politische Schönheit nicht fremd. Während die Sehnsüchte ihrer Generation um Karriere, Weltreise und Familie kreisen, ist es ihr erklärtes Ziel, Genozide zu verhindern. Nachdem sie dafür nahe liegende Wege wie Entwicklungshilfe, Politik oder Wissenschaft ausgeschlossen haben, lautet die Strategie Aktionskunst.“

taz